Nachdem Hahnemann den Grundsatz der Homöopathie „Behandle Ähnliches mit Ähnlichem“ geprüft hatte, stellte er fest, dass die Arzneigaben in manchen Fällen zu stark waren und heftige Symptome hervorriefen.

Verreibung

Nach weiteren Versuchen und Forschungen entwickelte er die Dynamisation (Potenzierung).  Durch Verreibung des Ausgangsstoffes und Verdünnung entweder in Milchzucker (Globuli) oder in Alkohol (Dilution) wird die Substanz des Ausgangsstoffes zwar verringert, aber durch Verreibung bzw.Verschüttelung die Arzneikraft bzw. Energie des Mittels erhöht.

Die C-Potenzen werden im Verhältnis 1 : 100 verdünnt, d.h. ein Teil des Ausgangsstoffes wird mit 100 Teilen Milchzucker verdünnt und nach genau im Organon festgelegten Schritten verrieben/verschüttelt.

Ein Teil dieser Zubereitung wird in einem Tropfen Wasser aufgelöst und in 100 Tropfen Alkohol mit 100 Schüttelstößen weiter verdünnt. Diese Lösung wird auf die Streukügelchen gegeben, so entsteht die C 1. Von dieser Potenzstufe einen Teil mit 100 Teilen Milchzucker verrieben und mit der Alkohol-Wassermischung verschüttelt wird die C 2 usw..

Die Entwicklung der LM-Potenzen

Potenzierungsmaschine

Hahnemann arbeitete meist mit der C 30, bis er in Paris in seinen letzten Lebensjahren die LM-Potenzen entwickelte: „…deren Präparate ich nach vielen mühsamen Versuchen und Gegen-Versuchen als die kräftigsten und zugleich mildest wirkenden, d.i. als die vollkommensten befunden habe.“

Die genaue Anleitung zur Herstellung der LM-Potenzen wurde erst mit Veröffentlichung der 6. Auflage des Organons 1924 bekannt. Die Herstellung ist kompliziert und erfolgt in mehreren Schritten, die Verdünnungsstufe ist hier 1: 50 000.

Aus diesem Grund müssten die sogenannten LM-Potenzen korrekt Q-Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenz) heißen, denn LM wäre die 950. und nicht 50 000. Verdünnungsstufe. Aber weil sich die Bezeichnung LM eingebürgert hat, wird sie heute weiterhin verwendet.

LM-Potenz = die sanfte Potenz

Diese Potenzart setzt nicht so starke Reize auf die Lebenskraft, sie wirkt sanfter, so dass die Erstverschlimmerung der Hochpotenzen auf diese Art umgangen werden kann. Die LM-Potenzen müssen deshalb öfter verabreicht werden und können somit optimal auf den Gesundungsprozess des Patienten abgestimmt werden.

Die D-Potenzen, die im Verhältnis 1:10 potenziert werden, wurden erst nach Hahnemann eingeführt.

Die Herstellung wird noch heute nach dem HAB ( Homöopathisches Arzneibuch) vorgenommen.

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